Am Wochenende startet die neue Eishallensaison in Jonsdorf. Das erste Eishockeyspiel gibts auch – und viel Neues.
Die Jonsdorfer Panther sind bereit und vor allem heiß auf ihren Lieblingsgegner aus Niesky. Und Fortuna meint es dabei schon mal gut mit ihnen. Denn kurz vor Beginn der neuen Eishockeysaison gehören die Panther vom ESC Jonsdorf zu den Gewinnern. Sie profitieren vom geänderten Spielmodus in der Regionalliga Ost. Denn in der treten die Mannschaften nun dreimal gegeneinander an. Wer dabei zweimal Heimrecht genießt, ist ausgelost worden. Und die Panther hatten Glück. Bei den Derbys gegen die Tornados aus Niesky spielen sie in dieser Saison zweimal zu Hause.
Rückblickend auf die vergangene Saison sagt Vereinsvorsitzender Sven Ehrig: „Wir sind angekommen in der Regionalliga.“ Nach der Insolvenz der Jonsdorfer Falken ist der Neuanfang der Panther und damit der Erhalt des Eishockeys im Zittauer Gebirge eine Klasse tiefer geglückt. „Nach ein paar Eingewöhnungsschwierigkeiten sind wir immer besser ins Spiel gekommen und haben sportlich mit den meisten Teams mitgehalten“, sagt er. Am Ende sprang zwar nur der vorletzte Platz heraus. Aber nur mit einem Punkt mehr hätte der ESC höher in der Tabelle klettern können.
Jetzt kann es also wieder losgehen. Die Jonsdorfer Eishalle ist gerüstet für die neue Saison. Das Eis hat jetzt zum Wochenende seine drei Zentimeter Dicke erreicht. „Wir haben es wieder weiß eingefärbt, damit es auch höheren Ansprüchen – wie eben Eishockey – gerecht wird“, sagt der Geschäftsführer der Jonsdorfer Kur und Tourismus GmbH, Maik Tempel. Am Montag ist dann zum Feiertag von 14 bis 17 Uhr das erste öffentliche Eislaufen in Jonsdorf möglich.
Zwei Stunden später laden um 19 Uhr die Black Panther zum Auftakt der Saison 2016/2017 ein. Gegen die Bombers aus Bad Muskau bestreiten sie nicht irgendein Vorbereitungsspiel in der Sparkassenarena. Denn mit dem Eintrittsgeld sollen nicht nur die Unkosten für das Spiel beglichen werden. Alle Euros, die darüber hinaus in der Kasse landen, wollen die Black Panther dem finanziell in Schwierigkeiten geratenen Hirschfelder SV spenden. Deshalb hoffen die Jonsdorfer am Montagabend auf möglichst viele Zuschauer. Der Eishockeyverein will damit ein Zeichen setzen, dass sich im Breitensport aktive Vereine in solchen Situationen unterstützen sollten. „Wir wissen ja selber, wie schnell so etwas passieren kann. Und wer so einen Prozess der Abwicklung und Neugründung durchgemacht hat, weiß, was das bedeutet“, sagt Andreas Förster. Olbersdorfs Bürgermeister ist Beirat im ESC-Vereinsvorstand.
Umso mehr ist der ESC Jonsdorf froh, dass er in der ersten Saison nach der Neugründung ein positives Ergebnis erzielt hat. Und das meint die Vereinsführung sowohl finanziell und organisatorisch als auch in sportlicher Hinsicht. So viel können Sven Ehrig und Andreas Förster bereits sagen, auch wenn das endgültige Jahresergebnis noch nicht vorliegt. „Unsere Entscheidung, in die Regionalliga zu gehen, war im Prozess der Neugründung völlig richtig. Die Oberliga stehen wir sportlich und finanziell nicht durch“, schildert Andreas Förster.
Trotzdem wird der Verein aber weit über die Grenzen der Region hinaus wahrgenommen. „Wir bekommen Angebote und Anfragen bis aus Kanada und China“, berichtet Sven Ehrig. Das reicht von Spieleranfragen bis zu Ausrüstern. Auch wenn sie diese Angebote nicht annehmen, über eines aus Dänemark haben sich die Jonsdorfer sehr gefreut. Und das hängt mit ihrer guten Nachwuchsarbeit im Verein zusammen. Beim internationalen Moskito-Cup in Berlin sind die ESC-Bambinis Fünfter von zehn Mannschaften geworden. Und dabei mussten sie immerhin gegen Clubs wie den VfL Wolfsburg, Preußen Berlin und eben auch aus Dänemark antreten. Nun sind sie im Januar für drei Tage nach Esbjerk in Dänemark eingeladen worden.
Schon am 22. Oktober bestreiten die Männer ihr erstes Punktspiel in Dresden. Das erste Heimspiel in Jonsdorf ist am 29. Oktober gegen Preußen Berlin angesetzt. Mit Patrick Jaeschke vom Nachwuchs aus Weißwasser und Tom Brezina von Bad Muskau stehen zwei neue Spieler in den Reihen der Panther. Zudem ist jetzt Jan Havlik Spieler-Trainer. Die Schüler- und Jugendmannschaften von Jonsdorf bilden nun in der ostdeutschen Meisterschaft ein Team. Die Dresdner haben sich aus der bisherigen Spielgemeinschaft mit Jonsdorf zurückgezogen. Ansonsten arbeiten die Jonsdorfer im Nachwuchsbereich weiterhin eng mit den Vereinen in Varnsdorf und Weißwasser zusammen. Und auch die Kooperation mit dem tschechischen Meister, den Bili Tygri Liberec, bleibt bestehen.
Öffnungszeiten Eishalle Jonsdorf: Montag Ruhetag oder nach Gruppenbestellung; sonst 10 bis 12 und 15 bis 17 Uhr; Donnerstag, 13 bis 14 Uhr, Seniorenlaufen;
Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Familieneislaufen.
www.eishalle-jonsdorf.de
[Holger Gutte, Quelle]